Das japanische Teehaus

Foto: Flickr / http2007


Man sagt: „Tee ist ein segenspendender Baum des Lebens“ – so beschreibt Lu Yu in seinem Werk „Chajing“ die bekannten Kräuter, die weltweit gerne mit heißem Wasser getrunken werden, und nach denen eine beliebte Gartendekoration benannt ist: das japanische Teehaus. Und schon lange ist dies nicht mehr nur in diesem asiatischen Land zu finden.
Die chinesische Teekultur gelangte im 15. Jahrhundert nach Japan. Schon seit 2500 vor Christus wurde in China die heilende und erfrischende Wirkung der verschiedenen Kräuter und Pflanzen genutzt. Das japanische Teehaus soll die Ruhe und Entspannung bieten, die beim Teetrinken gesucht werden. Deshalb steht es in einem Zen-Garten stets etwas abseits von anderen Gartendekorationen.

Inzwischen finden auch Hausbesitzer in Deutschland Gefallen an dem üblicherweise aus Holz und Bambus errichteten Gartenhaus mit seiner natürlichen Bauweise. Und je nach Wunsch, sind in unseren Breitengraden gewisse Änderungen im Gegensatz zum ursprünglichen Teehaus vorzunehmen erlaubt: Es muss sich nicht unbedingt auf einer erhöhten Position befinden, und auch auf den Vorraum kann je nach Gartengröße verzichtet werden. Doch auch hier betritt man den Teeraum durch eine Schiebetür, die wie die Fenster aus dünnen Holzstreben mit japanischem Papier gefertigt sind, und sitzt im Teeraum auf japanischen Reisstrohmatten. Die Einrichtung ist mit Absicht sehr schlicht gehalten: Aus der Geschichte ist bekannt, dass Teehäuser in vergangenen Zeiten hauptsächlich von Mönchen und Händlern genutzt wurden.

Die Teezeremonie steht in der asiatischen Kultur für Harmonie, Reinheit, Respekt und Stille. Zwar ist auch beim so genannten Teeweg der Ablauf der Zeremonie von festen Regeln bestimmt, doch müssen diese nicht eingehalten werden. Wer sich ein Teehaus in seien Garten setzen lassen möchte, einfach, weil er die Architektur schätzt,  ist dazu ebenso willkommen wie jemand, der darin Kinderfeste veranstaltet oder einfach nur Ruhe und Entspannung bei einem guten Buch sucht. Sollte man jedoch einmal eine Teezeremonie nach altem japanischem Brauch vornehmen wollen, so gilt die Einhaltung folgender Vorgehensweise:

  • Bei Betreten des Teehauses Schuhe ausziehen
  • Wasser im Kessel erhitzen
  • Tee mit Bambuslöffel in eine gereinigte Schale füllen, mit heißem Wasser aufgießen und Teebesen sämig schlagen
  • Fertigen Tee mit einer Verbeugung einschenken
  • Vor dem Trinken die Teeschale langsam dreimal nach rechts drehen

Und nun: mit Andacht trinken!

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