Wer Pflanzen liebt und sich sonntags nicht Schöneres als Gartenarbeit vorstellen kann, der möchte auch das gesamte Jahr hindurch über seine grünen Freunde Begeisterung empfinden. Möglich ist dies, indem man vor den ersten Frostanzeichen seine nicht-winterfesten Blumen ausgräbt, in Pflanzbehälter umtopft und ins Haus holt. Wer sich diese Arbeit ersparen möchte, der kann sich ein Gewächshaus zulegen. Rund ums Jahr kann man hier seiner Leidenschaft freien Lauf lassen – und betritt zudem eine Oase der Ruhe, in der sogar exotische Pflanzen gedeihen. Und dies dank findiger Gärtner, die bereits vor mehr als 200 Jahren aufgrund des wechselhaften europäischen Klimas auf die Idee verfielen, durch ein Treibhaus gleichbleibende Temperaturen und Feuchtigkeit zu ermöglichen.
Gedanken zur Entscheidungsfindung
Möchten Sie sich ein Gewächshaus zulegen, sollten Sie sich im Voraus vor allem darüber Gedanken machen, was Sie dort gerne anpflanzen möchten. Eine besondere Rolle spielt diese Erwägung für die Verglasung sowie eine entsprechende Isolation und einen eventuellen Heizungseinbau. Für perfekte Dichtung sorgen grundsätzlich Gummibeschichtungen. Gewächshäuser können selbst oder auch von einer professionellen Firma montiert werden – neben dem finanziellen Aspekt ist dies auch bedeutend für die Wahl des Werkstoffes. Heutzutage findet sich weithin verwendetes Material in Holz oder Aluminiumfundamenten, und bruch- und witterungsbeständiger, hochwertiger Kunststoff ersetzt mittlerweile sogar das beliebte Glas.
Für Einsteiger bietet sich das Folienzelt an – Dachlatten und eben Folie, dazu das richtige Werkzeug: Schon kann man mit dem Bau beginnen, und gefällt es doch nicht, sind weder der Abriss noch der finanzielle Aufwand nicht zu verschmerzen. Des Weiteren muss die Größe des Gewächshauses festgelegt werden. Während es inzwischen bereits Modelle für Balkon und sogar Zimmer gibt, muss auch bei der Gartenvariante der Platz in Betracht gezogen werden. In den meisten Fällen sind heutzutage allerdings Erweiterungen oder auch Verkleinerungen durch den Einsatz verschiedener wieder verwendbarer Plattenelemente problemlos möglich. Auch der natürliche Lichteinfall wirkt sich auf die Wahl des passenden Gewächshauses aus. Denn die äußere Wärmeeinstrahlung spielt vor allem für die Lüftung eine enorme Rolle – ein Treibhaus muss ja nicht gleich eine Sauna sein!
Anpflanzungen im Gewächshaus
Anpflanzen kann man so gut wie alles, was das Herz begehrt – denn danach wird sich der Bau des Gewächshauses richten. Einzig muss darauf geachtet werden, dass die Flora, für die man sich entscheidet, insgesamt die identischen Ansprüche an ihre Umgebung und Umwelteinflüsse stellt. Denn innerhalb des Gewächshauses kann vieles verändert werden – Lichteinstrahlung und Luftfeuchtigkeit bleibt jedoch gleich, und ein Kaktus und eine Lilie beispielsweise beanspruchen hier gegensätzliche Bedingungen.
Als die ersten Gewächshäuser für die private Nutzung aufkamen, wurden größtenteils besonders exotische Blumen, Palmen oder auch Zitrusbäumchen angepflanzt. All dies ist noch immer möglich, doch empfiehlt sich auch das Anlegen eines Gemüsebeetes oder einiger Obststräucher, denn dabei erfreuen sie nicht nur Ihre visuellen Sinne, sondern auch den Gaumen aller Familienmitglieder und das jahrszeitenunabhängig! Genannt sei hier schlichtweg alles von Tomaten und Zucchini über Salat und Spinat bis zu Kräutern und sogar Mais. Geschützt vor äußeren Witterungseinflüssen, gedeiht hier sämtliches Gemüse wunderbar. Und durch den Einsatz sogenannter Stegdoppelplatten wird das Gewächshaus optimal isoliert und beugt dem entstehen von Pilzkrankheiten durch allzu hohe Luftfeuchtigkeit vor. Diese hängt übrigens in hohem Maße von Ihrem Gießverhalten sowie regelmäßigem Lüften ab. Die Türen eines Gewächshauses sollten auch an kalten Tagen zum Durchzug geöffnet werden, Lüftungsautomaten erweisen sich hier als zusätzliche Helfer. Und nicht nur gelüftet, auch geheizt will das Gewächshaus sein. Die Art des Wärmekörpers spielt hier keine bedeutende Rolle, ob mit der Heizanlage des Hauses verbunden, Gasofen oder Elektroheizung: Hauptsache, es ist eine vorhanden! Die Heizleistung richtet sich ebenfalls nach den Gemüsesorten oder Blumen, die im Einzelfall versorgt werden wollen.
Schließlich wollen die Gewächse auch bewässert werden und sollten die Tage kurz und dunkel sein, freuen Sie sich über elektrisches Licht. Hinsichtlich der Wasserzufuhr mag der im Garten vorhandene Wasseranschluss ausreichen, haben Sie einen langen Schlauch zur Hand. Einige besonders empfindliche Pflanzen bevorzugen sogar eine sanfte Bewässerung durch breite Streuung einer Gießkanne. Doch bezüglich des Stroms sollten Sie sich den Gefallen tun und zumindest eine kleine Lampe in Ihrem Gewächshaus installieren. Vielleicht ist Ihnen ja auch danach, sich ab und zu entspannt mit einem guten Buch inmitten Ihrer grünen Freunde niederzulassen oder sinnieren über den Satz „Wer im Gewächshaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!“