
Foto: Flickr / Rodrigo_Soldon
Sowohl im Zen-Garten, als auch im feuchten Teil des Japanischen Gartens werden Formen einfach, aber dennoch fein gehalten. Das Vollkommene gilt in der Japanischen Kultur als Täuschung der Wirklichkeit und wird in den Gartenanlagen deutlich sichtbar – und zwar durch Zurückhaltung. Die Fülle des Gartens soll sichtbar sein, denn der japanische Gärtner verweigert gerne alles Überflüssige. Künstlichkeit wird hier durch natürliche Elemente ersetzt.
Die Weisheit des Lebens besteht im Ausschalten der unwesentlichen Dinge. (asiatisches Sprichwort)
Steinlaternen bringen Licht ins Dunkel
Als Wegweiser in einer japanischen Gartenanlage dienen nicht nur Trittsteine, sondern ebenso steinerne Laternen. Diese Art der Gartenbeleuchtung wurde von den japanischen Teemeistern aufgrund der oftmals in der Dunkelheit stattfindenden Teezeremonien als Lichtspender für die Gäste aufgestellt. Heutzutage werden Steinlaternen vermehrt als Garten Dekoration verwendet – zumeist an Orten mit wenig Sonneneinfall wie einem Wasserbecken, einem Flussufer oder aber einer Wegbiegung.
Die vier Grundtypen
Steinlaternen gibt es in vier verschiedenen Grundtypen, jeweils speziell gestaltet für die unterschiedlichen Plätze im Grünbereich des Japanischen Gartens. Die Oki-gata, eine Kleinform der Laterne, kann auf flachen Steinen leicht am Rande einer Wasserstelle aufgestellt werden. Die auf einem Sockel befestigte Tachi-gata ist eine sehr lange Laterne, die sich aufgrund ihrer Größe gut für Parkanlagen eignet. Mit ihrer dominierenden Wirkung und einer Höhe von ein bis drei Metern, gilt sie als Blickpunkt eines jeden Betrachters. Früher verwendete man diese Art von Laterne hauptsächlich in japanischen Tempeln und Schreinen. Eine weitere Steinlaterne, die Ikegomi-gata, verfügt über keinen Sockel und wird mitsamt dem Schaft in den Erdboden gesteckt. Man findet diese Lichtquellen bevorzugt an Wasserstellen vor – ebenso wie die sogenannte Yukimi-gata, die mit kurzen Standbeinen sowie einem Dach entweder in eckiger oder auch runder Form erhältlich ist.
Laternen dienen allerdings nicht nur als Lichtspender – auch als Dekoration eignen sich diese wunderbaren Steinsäulen sehr gut. Neben einer Buddha-Statue, einem Wasserspiel oder anderen Figuren aus japanischen Sagen erreichen sie besondere Geltung und können wunderbar mit steinernen Gartenbänken, einer Pergola oder etwa einer Brücke über einem Fluss- oder Bachlauf kombiniert werden.
Brücken über das natürliche Nass
Durch die japanischen Gärten führen viele Wege: über Trittsteine, vorbei an Wasserstellen oder aber über Brücken. Die wohl bekanntesten Brückenbauten aus Japan sind Bogenbrücken in leuchtendem Rot mit einem verzierten Geländer. Die Aufstellung dieser Brückenart bedarf genauer Planung, damit sie mit ihrem leuchtenden Schein nicht alles andere im Park übertönt. Daher eignen sich diese Brücken für sehr große Parkanlagen, um nicht allzu dominant zu wirken. Meist werden sie auch mit Bambus oder anderen Sträuchern umgeben und somit in ein natürliches Erscheinungsbild eingebettet. Besonders schön spiegeln sich Brücken im Gartenteich wider und lassen ein wunderbares Bild des hölzernen Gestells im Einklang mit Seerosen entstehen. Für einen kleineren Garten sollte man sich eher eine zurückhaltendere Konstruktion überlegen. Ob aus Stein oder Holz, die Verbindung zweier Rasenstücke oder großer Felsen kann auch ohne Geländer gebaut werden und trotzdem einen optischen Blickfang darstellen. Und die Variationen sind unendlich: In Zickzack-Form, aus zusammengebundenen Kiefernstämmen oder als Rasenbrücken, die den Weg über eine Wasserstelle leiten: Lassen Sie Ihrer Kreativität ebenso freien Lauf wie dem Nass unter Ihrer Brücke.