Pflege von Zimmerpflanzen

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Wer seine Pflanzen liebt, der sollte sie gemäß ihren individuellen Ansprüchen hegen und pflegen. Sie benötigen daher sehr viel Aufmerksamkeit, denn nur so kann man sich lange an gesunden Pflanzen erfreuen. Bei der Pflege sind viele Aspekte zu beachten. Hier einige nützliche und wertvolle Tipps:

Standort

Beim Standort müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, die sich auf das Wohlergehen und Wachstumsverhalten von Pflanzen auswirken. Entscheidend bei der Standortwahl sind die Lichtverhältnisse, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Wobei für Zimmerpflanzen vor allem die Lichtverhältnisse entscheidend sind. Abhängig vom natürlichen Lebensraum von Pflanzen variieren ihre jeweiligen Lichtbedürfnisse. Pflanzen von kleinem Wuchs, die ursprünglich im tropischen Regenwald beheimatet waren, bedürfen mehr schattige Standorte, während Kakteen viel Licht brauchen.

Damit ihre Pflanzen gut gedeihen und nicht krank werden, sollten Sie den Lichtverhältnissen der Pflanzen gerecht werden. Wenn Pflanzen zu viel Helligkeit abbekommen, trocknet die Pflanze aus. Im Falle von zu wenig Licht schießt sie in die Höhe und bildet viele neue Triebe, die Blätter werden gelblich. Hier erfahren Sie, was sich hinter den Standortangaben bei Pflanzen verbirgt:

    Standort im Schatten:
    Fensternah ohne direkte Sonneneinstrahlung oder direkt an einem Nordfenster bei eher kleinen Fenstern;
    Hälfte der Lichtintensität von Halbschatten

    Standort im Halbschatten:
    Fensternah ohne direkte Sonneneinstrahlung oder direkt an einem Nordfenster

    Standort im Hellen, ohne volle Sonneneinstrahlung:
    Fenster Ost- oder Westlage mit Morgen- oder Abendsonne

    Standort in direkter Sonne:
    direkt an einem Südfenster mit höchster Sonnenintensität

Gießen

Auch ihren Wasserbedarf haben Pflanzen an ihren natürlichen Lebensbedienungen angepasst, beeinflusst wird er zudem durch die gegebenen Umstände. Bei warmen Temperaturen verdunstet das Wasser schneller und Zimmerpflanzen müssen häufiger gegossen werden, während bei kühler Umgebung der Wasserverlust geringer ist. Ebenfalls ist der Wasserbedarf je nach der Phase, in der sich Pflanze befindet (Ruhezeit oder Wachstumsperiode) anzupassen. So ist der Bedarf in der Wachstumsphase von Frühling bis frühen Herbst beträchtlich höher. Auch die Betopfung wirkt sich auf die Art des Gießens aus. Je nach Größe des Übertopfes und seiner Beschaffenheit trägt er maßgeblich zum Wasserverbrauch bei. Beispielswiese halten unversiegelte Tontöpfe kein Wasser. Die letzte Variable stellt die Erde dar. In Abhängigkeit der Beschaffenheit speichert sie unterschiedlich stark Wasser.
Das Wasserbedürfnis hängt also von verschiedenen Faktoren ab, daher ist es problematisch, einen festen Maßstab festzulegen. Prinzipiell sollten Sie sich am natürlichen Wasserbedarf orientieren. So bedarf ein Kaktus weniger Feuchtigkeit als eine Sumpfpflanze. Kontrollieren sie jedoch alle paar Tage die Feuchtigkeit der Erde, indem Sie ihren Finger 5 Zentimeter tief in die Erde stecken (je größer der Topf desto tiefer bohren). Gießen Sie nur, wenn die Erde leicht feucht oder trocken ist.

Am besten Gießen Sie morgens oder abends. Zum Gießen können Sie frisches Leitungswasser in Zimmertemperatur verwenden, besser wäre noch Regenwasser. Zu beachten ist der ph-Wert: Meist liegt der zwischen 5,5 und 6,5. Einige Pflanzen gedeihen besser in einem stark sauren oder alkalischen Milieu. Die Wasseraufnahme von Pflanzen erfolgt nicht nur über die Wurzeln, sondern auch über die Blätter. Daher sollten Sie ihre Pflanzen auch hin und wieder besprühen oder abduschen.

Düngen

Mit der Zeit verbrauchen Zimmerpflanzen die in der Erde oder im Substrat sich befindenden Nährstoffe. In der Natur erfolgt die Zuführung von Nährstoffen durch die Verrottung von Pflanzen, da dies bei Zimmerpflanzen nicht der Fall ist, muss künstlich nachgeholfen werden. Zunächst einmal: Viel hilft nicht viel! Je nach Wuchsschnelligkeit der Pflanze benötigen sie Dünger. Nährstoffe, die benötigt werden: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Schwefel, Eisen und Spurennährstoffe, wobei die ersten drei entscheidend sind.

Unterschieden wird in Langzeit- und Kurzzeitdünger. In erste Kategorie gehören die Düngestäbchen, -körner und -drops, Granulate, Hornspäne ect. Diese werden entweder gleichmäßig beim Ein- oder Umtopfen der Erde beigemischt oder als Tabletten beziehungsweise Stäbchenform in die Erde gesteckt. Der Flüssigdünger zählt zu den Kurzzeitdüngern. Er wird über das Gießwasser der Pflanze verabreicht. Beachten Sie die auf der Packung verzeichnete Dosierung, um Überdüngung zu vermeiden.

Beschneiden

Im Gegensatz zu Gartenpflanzen beschneidet man Zimmerpflanzen nicht mit derselben Regelmäßigkeit. Jedoch stutzt man sie, sobald sie zu groß werden. Auch wenn der Wuchs unregelmäßig ist, hilft es zum Schneidewerkzeug zu greifen. Dadurch treiben Pflanzen auch neu aus. Unter der Schnittstelle wachsen dann aus den schlafenden Augen neue Triebe.
Es gibt zwei Schnittmaßnahmen, die ergriffen werden können: Rückschneiden der Pflanze und Ausbrechen der Triebe. Bei der ersten Maßnahme setzen Sie den Schnitt knapp über dem obersten schlafenden Auge des Triebes. Wenn Sie zwischen zwei schlafenden Augen schneiden, besteht die Gefahr, dass die Pflanze weiter nach unten abstirbt. Beim Ausbrechen der Triebe wird nur die Spitze eines Triebes (nicht mehr als ein Zentimeter) gekürzt. Am besten knapp über einem schlafenden Auge.

Verwenden Sie zum Beschneiden immer das entsprechende Werkzeug. Bei hölzernen Trieben beziehungsweise dickeren Ästen nehmen Sie immer eine Gartenschere. Nicht verholzte Pflanzen können Sie entweder mit einem scharfen Messer oder Küchenschere beschneiden. Wichtig ist immer ein sauberer Schnitt.

Umtopfen

Wie Kinder ihren Schuhen entwachsen, entwachsen Pflanzen ihren Töpfen. Ein wichtiges Anzeichen für das Umtopfen ist, wenn beispielsweise der Wurzelballen die Erde verdrängt oder die Pflanze zunehmend aus dem Topf gedrängt wird oder die Erde bzw. das Substrat anfängt zu riechen. Als Faustregel gilt: alle zwei bis drei Jahre Umtopfen. Als guter Zeitpunkt gilt März oder April, also zu Beginn der Wachstumsphase einer Pflanze, wenn sie noch nicht neu ausgetrieben hat. Bei Winterblühern wartet man hingegen auf das Ende der Blühphase.
Der neue Topf sollte circa zwei Zentimeter mehr messen. Einen Tag vor dem Umtopfen gießen Sie am besten die Pflanze. Derart lässt sich die alte Erde gut lösen. Wenn Sie die Pflanze vorsichtig befreit haben, klopfen Sie die Erde/das Substrat ab. Der Wurzelballen wird aufgelockert und lange/abgestorbene Wurzelteile abgeschnitten. Von der neuen Erde, die für die Pflanze geeignet ist, geben Sie etwas in den neuen Topf und setzen dann die Pflanze zentral und auf derselben Höhe ein. Anschließend wird der Topf mit Erde aufgefüllt und diese leicht angedrückt. Weder dürfen sich Hohlräume bilden, noch die Erde zu fest angedrückt werden. Beides schadet der Pflanze. Bei der Verwendung von Hydrokultur ist zu berücksichtigen, dass das neue Granulat/Bläton vorab gewässert wurde. Ansonsten bleibt alles gleich.

Nach dem Umtopfen setzen Sie der Pflanze nicht direktem Sonnenlicht aus, aber warm und hell sollte sie es haben. Solange sich keine neuen Triebe gebildet haben, gießen Sie die Pflanze nur zurückhaltend – sie darf nicht austrocknen. Wenn der erste Trieb gesprossen ist, kümmern Sie sich um die Pflanze wie gehabt. Sechs bis acht Wochen nach dem Umtopfen kann die Pflanze erstmals auch wieder gedüngt werden.

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