Maroni – winterliche Köstlichkeit

Foto: Flickr / sonnentau


Werden die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger, gibt es nichts Schöneres, als zu einem Maroni-Stand zu gehen und sich eine Tüte heißer Esskastanien schmecken zu lassen. Das wärmt auch das Herz und macht nicht nur Kinder glücklich. Doch woher kommen diese leckeren braunen Herbstfrüchte überhaupt?

Herkunft der Esskastanie

Die auch Maronen genannten Früchte der Esskastanie sind nicht  nur essbar – sie gelten als Delikatesse und werden vor allem im Winter gerne zum Kochen verwendet. Zur Familie der Buchengewächse zählend, wird die Esskastanie hauptsächlich in Mittelmeerländern angebaut. Ihren botanischen Namen Castanea sativa erhielt sie von der pontischen Stadt Kastanis, von der aus die Kelten sie zunächst im südlichen Teil der Alpen und dann im Mittelmeerraum einführten. In diesen Gegenden diente die Marone lange als ein Grundnahrungsmittel. Noch immer werden in Frankreich ca. 3.000 bis 4.000 Tonnen Maroni jährlich aufgelesen, und als typisch korsisches Gericht gilt eine aus Kastanienmehl „Pietra“ hergestellte, einer Polenta ähnelnde Suppe.

Die Kastanie fällt nicht weit vom Baum

Die Esskastanie wird nicht geerntet – geduldig warten ihre Liebhaber bis zu ihrer Reifezeit zwischen September und November, in der sie schließlich selbst vom Baum fällt. Durch das Aufprallen platzen die stacheligen Hüllen, und die bis zu drei Früchte in einer Schale fallen heraus und müssen nur noch eingesammelt werden. Der helle Nusskern hat eine dünne Haut und eine bräunliche Schale. Esskastanien zählen trotzdem nicht zum Schalenobst, sondern werden als Frischfrüchte angeboten, da sie nicht lange haltbar sind.

Gesunder Snack zu jeder Zeit

Die Maroni sind ein gesundes Genussmittel , denn gegenüber anderen Nüssen enthalten Maroni weniger Fett, dafür unter anderem hochwertiges Eiweiß, reichlich Betacarotin, Eisen, Kalium, Kupfer, Magnesium, Schwefel sowie Vitamine B und C. Doch weitere Vorteile zeichnen Esskastanien aus: Sie sind leicht verdaulich, obwohl füllend: Eine Tüte Maroni mit gut zehn Früchten kann eine Hauptmahlzeit durchaus ersetzen. Die Mischung von Calcium und Phosphor dient zudem der Knochenstärkung besonders bei Kindern, Jugendlichen und ältern Menschen, und bei Schwangeren können sie dazu beitragen, Beinbeschwerden zu lindern.

Heiße Maroni

Im Spätherbst werden beispielsweise in der Pfalz richtige Kastanienmärkte abgehalten: Verkaufsstände bieten Spezialitäten wie Kastanienbrot, Kastaniensuppe und Kastanienkrapfen –  und natürlich geröstete Kastanien in der Tüte: Heiße Maroni!  Spätestens sobald es kalt wird, sieht man allerorts kleine Buden mit Öfen, in denen die herzhaften Maroni bruzzeln. Ob nach dem Wintersport oder auf dem Weihnachtsmarkt – lieber einmal auf die Apfelküchle verzichten und eine Packung Maroni kaufen – die sind gesund und zudem auch noch lecker!

Übrigens: Der Kastanienbaum blüht wunderbar im Frühling und duftet so sehr nach frischem Brot, dass ihm die Franzosen den Namen „Pain de la forêt“ gegeben haben, was soviel bedeutet wie „Brot des Waldes“.

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